Der Weilheimer Literaturpreis wurde erstmals 1988, dann 1991 und seit 1993 im zweijährigen Turnus verliehen. Das Preisgeld betrug zunächst 12.000 D-Mark, wovon 8.000 D-Mark von der Stadt Weilheim i.OB und 4.000 D-Mark aus Sponsorengeldern finanziert wurden. Ferner hat die Stadt eine Bürgschaft für evtl. nicht eingehende Spenden aus der Bevölkerung und der Geschäftswelt übernommen.

Ab 2003 beträgt das Preisgeld 6.000 Euro, wovon die Stadt 3.000 Euro übernimmt. Im Übrigen wird der Preis ab 2003 - wie zu Beginn - nur noch alle 3 Jahre verliehen. 2006 wurde das Preisgeld auf 7.500 Euro festgesetzt (Anteil der Stadt 3.000 Euro, nächste Verleihung 2009).

Die Vorbereitung und die Durchführung der Preisverleihung wird seit 2008 von der Redaktion der Weilheimer Hefte am Gymnasium Weilheim i.OB (derzeit sechs Deutsch-Lehrkräfte) vorgenommen (vormals Arbeitsgemeinschaft Weilheimer Literaturpreis als nicht eingetragener Verein).

Seit 2009 beträgt das Preisgeld 7.500 Euro. Die Stadt beteiligt sich daran mit 5.000 Euro und übernimmt eine Bürgschaft für eventuell nicht eingehende Spenden aus der Bevölkerung und der Geschäftswelt. Der Preis wird künftig nur noch alle 5 Jahre verliehen.

Der Weilheimer Literaturpreis wird an Schriftsteller vergeben, deren Werke junge Leute Gleichaltrigen in besonderer Weise zur Lektüre empfehlen möchten.

Die Preisträger sind unter den Autoren auszuwählen, die den Schülern durch die "Weilheimer Hefte zur Literatur" und die damit verbundenen Lesungen näher bekannt sind. Für die Preisträger besteht die Verpflichtung, bei der Übergabe des Preises eine "Rede an die Jugend" zu halten.

Die Jury besteht deshalb - ein Novum in der Geschichte deutscher Literaturpreise - ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern, nämlich aus sieben Kollegiaten des Gymnasiums Weilheim, an dem seit dem Schuljahr 1979 / 1980 regelmäßig Autorenlesungen stattfinden, die durch die "Weilheimer Hefte zur Literatur" vorbereitet werden. So erhalten Schüler:innen am Ende ihrer Schulzeit die Möglichkeit, ein persönliches Votum über die Autoren abzugeben, die sie durch die "Weilheimer Hefte", die jeweils in allen Klassen im Deutschunterricht behandelt werden, kennengelernt haben. Die Vergabe des Weilheimer Literaturpreises soll vor allem

  • Autoren unterstützen, deren Werk junge Leute besonders anspricht,
  • im Zeitalter der Massenmedien das Interesse an der Literatur und am Lesen vor allem bei Jugendlichen wecken und pflegen,
  • die Urteilsfähigkeit junger Menschen herausfordern und fördern,
  • die Qualität gymnasialer Erziehung in Bayern verdeutlichen,
  • das Ansehen der Stadt Weilheim im kulturellen Bereich stärken.

Preisträgerinnen und Preisträger:

  • 1988 - Ilse Aichinger
  • 1991 - Wolfgang Hildesheimer
  • 1993 - Gertrud Fussenegger
  • 1995 - Thomas Hürlimann
  • 1997 - Reiner Kunze
  • 1999 - Vico von Bülow (Loriot)
  • 2001 - Siegfried Lenz
  • 2003 - Rafik Schami
  • 2006 - Wole Soyinka
  • 2010 - Sten Nadolny
  • 2015 - Nora Gomringer
  • 2020 - Sasa Stanisic