Die Stadt Weilheim i.OB unterzeichnete am 20. November 2024 in Bad Tölz zusammen mit den Kommunen Mittenwald, Egling, Icking, Otterfing, Irschenberg, Waakirchen, Warngau, Weyarn und Valley eine gemeinsame Zweckvereinbarung mit dem Ziel, einen regional und landkreisübergreifenden Schuldienst im Oberland zu konzipieren und zu schaffen.
Auf dem in diesem Rahmen entstandenen Foto sind die Vertreter der einzelnen Kommunen zu sehen (von links): Brunhilde Hink (Ordnungsamtleiterin Stadt Weilheim i.OB), Norbert Kerkel (1. Bürgermeister Gemeinde Waakirchen), Enrico Corongiu (1. Bürgermeister Markt Mittenwald), Bernhard Schäfer (1. Bürgermeister Gemeinde Valley), Klaus Meixner (1. Bürgermeister Gemeinde Irschenberg), Leonhard Wöhr (1. Bürgermeister Gemeinde Weyarn), Verena Reithmann (1. Bürgermeisterin Gemeinde Icking), Michael Falkenhahn (1. Bürgermeister Gemeinde Otterfing), Heiko Arndt (3. Bürgermeister Gemeinde Egling). Nicht abgebildet ist Klaus Turnhuber, 1. Bürgermeister Gemeinde Warngau.
Zum Ziel der Zusammenarbeit:
Die Gemeinden haben aufgrund von Artikel 3 Bayerisches Schulfinanzierungsgesetz (BaySchFG) den Schulaufwand der Grund- und Mittelschulen zu tragen. Dieser umfasst den für den ordnungsgemäßen Schulbetrieb und Unterricht erforderlichen Sachaufwand sowie den Aufwand für die Dienstkräfte, welche zur Verwaltung und Bewirtschaftung der Schulanlage erforderlich sind.
Hierzu gehören gemäß Artikel 3 Absatz 2 BaySchFG insbesondere
- die Bereitstellung, Einrichtung, Ausstattung, Bewirtschaftung und der Unterhalt der Schul-IT,
- die Lehrmittel und die lernmittelfreien Lernmittel der Schul-IT sowie
- die personellen Ressourcen für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Schul-IT.
Die IT-Betreuung der Grund- und Mittelschulen stellt die Kommunen aktuell vor große Herausforderungen. Die Gemeinden sehen sich bereits heute kaum in der Lage, die Schul-IT im notwendigen Umfang und in der erforderlichen Qualität zu gestalten und zu betreuen. Ebenso fehlen den Lehrkräften häufig definierte Supportstrukturen, so dass auch diese mit atypischen Aufgaben überlastet sind.
Es fehlt an übergreifenden Standards. Zudem sind die Zuständigkeiten nur ungenügend definiert. Neben dem laufenden Unterhalt und der Fortentwicklung der IT steht in wenigen Jahren der Austausch der vorhandenen Hardware an.
Die Konzeption der Ersatzbeschaffung sowie deren Ausschreibung und Implementation stellen dabei für die Gemeinden eine große und vielfach auch atypische Aufgabe dar. Vor diesem Hintergrund schließen sich die zehn Kommunen zusammen, um gemeinsam zu evaluieren, wie und in welcher Organisation eine gute und wirtschaftliche IT-Gestaltung an den Grund- und Mittelschulen gelingen kann.
Mittlerweile wurde von der Regierung von Oberbayern für das Organisations-Entwicklungsprojekt auch ein staatlicher Zuschuss bewilligt.
Die Mitgliedsgemeinden entscheiden nach Abschluss der Konzeptionsphase, welche Aufgaben sie künftig gemeinsam wahrnehmen wollen.
Die Nähe zum Zweckverband Kommunale Dienste Oberland (ZV KD Oberland) mit eigener zentraler Beschaffungsstelle ist ein weiterer Pluspunkt, auf den das Projekt KITSO (Konzeption eines kommunalen IT-Schuldienstes Oberland) als ortsnahe Schnittstelle bauen kann. In die Konzeption sollen Schulämter und Landkreis-Schulkoordinatoren eng mit einbezogen werden.
Die unterzeichnenden Pilotgemeinden sehen sich als innovative Pioniere im Oberland, die in Zukunft eine expansive Organisation anstreben, um entsprechend große Synergien zu schaffen. Hier ist man von vornherein bestrebt eine landkreisüberschreitende regionale Zusammenarbeit zu schaffen, was in dieser Intention bislang einmalig in Bayern ist. Das Vorhaben wird deshalb vom Fachvertreter der Regierung von Oberbayern auch sehr begrüßt.
Mit dem früheren Geschäftsführer des ZV KD Oberland, Michael Braun, steht den Gemeinden ein versierter Fachmann für interkommunale Aufgaben zur Seite, welcher langjährige Erfahrungen in der Einführung neuer Serviceprodukte aufweisen kann.