Der Winterdienst der Stadtwerke Weilheim i.OB ist unterwegs - zur Sicherheit von früh bis spät
Die Nacht ist sternenklar, bitterkalt. In den Häusern ist noch alles dunkel, kaum ein Mensch auf der Straße. Dafür ist schon das brummende, teils piepsende Geräusch von Räumfahrzeugen zu hören. Jetzt haben sie wieder Winterdiensteinsatz, die Mitarbeiter vom Betriebshof der Stadtwerke Weilheim i.OB mit ihren Einsatzfahrzeugen, Streugut und Gerätschaften.
Ihr kommunaler Winterdienst erfolgt im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht, übertragen von der Stadt Weilheim. Mit ihr als Auftraggeber, haben sie Art, Umfang und Qualität abgestimmt. Die Stadtwerke leisten routiniert engmaschigen Winterdienst, basierend auf ihrer umfangreichen Organisation und Einsatzplanung.
„Wir räumen alle Straßen, Wege, Plätze in Weilheim und streuen diese bei Bedarf, außer bei Priorität 3“, informiert Sebastian Soyer, einer der Bereichsleiter vom Stadtwerke Betriebshof. Die Straßen und Wege sind in verschiedene Prioritätsstufen eingeteilt. Diese ergibt sich aus ihrerBedeutung für Verkehrsfluss und Sicherheit: „Priorität 1 haben stark frequentierte Straßen, die Haupt- und Durchgangsstraßen sowie die Zufahrten zu Krankenhaus, Feuerwehr und Rotem Kreuz. Diese befahren wir als Erstes mit unseren Räum- und Streufahrzeugen. Anschließend räumen und streuen wir mit Priorität 2 die Wohnsammelstraßen in Wohngebieten und Bereiche mit erhöhtem Verkehrsaufkommen. Es folgen die Gebiete mit Priorität 3, also Nebenstraßen in Wohngebieten und niedrig frequentierte Straßen in den Außenbereichen. Hier streuen wir nur noch Salz an Gefahrenstellen wie Kreuzungen oder Steigungen“, sagt Sebastian Soyer. Für Bundes- und Staatsstraßen ist die staatliche Straßenmeisterei zuständig.
Die Einsatzplanung ist streng geregelt. Winterdienst leisten die Stadtwerke Weilheim witterungsbedingt ab Anfang November bis Ende März: bei Gefahr von Eisglätte oder Schnee. Einsatzleiter für den Winterdienst sind je eine Woche im Turnus Sebastian Soyer und definierte Kollegen. Unterstützt durch digitale Wettermeldungen via Smartphone und Angaben ihrer Glättemeldeanlage am Trifthof, ist bei Bedarf der Einsatzleiter schon früh ab 2:30 Uhr unterwegs und prüft die Gefahrenlage. Entsprechend teilt er die jeweils zuvor im Dienstplan festgelegten Mitarbeiter zum Winterdienst ein. Die Teams wechseln wochenweise, mit bis zu zwei Schichten pro Tag. Denn die Einsatztage können lang sein: von 3 Uhr in der Früh bis abends 20 Uhr. Ihr Winterdienst besteht aus 32 Personen je Wochenschicht, Subunternehmer eingerechnet - aufgeteilt in 5 Fußgruppen für Übergänge, Haltestellen, Treppen oder Eingänge, und 15 Winterdienst-Fahrzeugen mit Fahrern der Stadtwerke - sowie 4 Fremdfahrzeugen mit Fahrern für die Außenbereiche. Sie räumen und streuen über 170 Kilometer Straßen und Wege im gesamten Weilheimer Stadtgebiet sowie den Ortsteilen Unterhausen, Marnbach und Deutenhausen. Das tun sie, wenn nötig, sieben Tage die Woche. Auch wenn weniger Schnee fällt - es steigen Ereignisse wie überfrierende Nässe oder kürzlich Eisregen.
Für die Umwelt schonender und effektiver, setzen sie Feuchtsalz mit modernen wegeabhängigen, gut dosierenden Streugeräten ein. „Wir nutzen die sogenannte FS30-Technik. Sie definiert das Salz-Sole-Gemisch, das wir im Betriebshof mit dem Sole-Aufbereiter in unserem Salzlager maschinell herstellen. Zum Trockensalz kommen 30 % Sole (Wasser mit 22 % Salzanteil) hinzu. Wir streuen also bereits angefeuchtetes Salz aus. Die großen Vorteile: es zeigt schneller Wirkung, haftet besser auf der Fahrbahn, wird deutlich langsamer zum Fahrbahnrand gedrängt; somit verlängert sich der Wirkungszeitraum und schont die Vegetation,“ informiert Sebastian Soyer.
Splitt oder Blähschiefer nutzen sie auf Parkplätzen, Geh- und Radwegen, den sie im Frühjahr mit ihren Kehrmaschinen und Fußtrupps beseitigen. Doch noch ist Winter und der Winterdienst der Stadtwerke Weilheim jederzeit einsatzbereit.