Der Zwischenraum in der Pöltnerstraße 1, ehemals Buchhandlung Stöppel, ist ein Projekt der Standortförderung, gefördert durch den Sonderfonds "Innenstädte beleben". Kunstforum, Lichtkunstverein und Stadtmuseum sind fester Bestandteil und bespielen den Raum mit unterschiedlichen Angeboten, wie Ausstellungen, Museumssprechstunde oder Veranstaltungen.
Dazu gibt es noch eine Pop-up-Fläche, die die Standortförderung Weilheim an Interessierte aus der Region zu günstigen Konditionen vermietet. Sie sollen dadurch die Möglichkeit haben, ihre Geschäftsidee am Markt zu testen. So kann man ganz unverbindlich den Standort Weilheim kennen lernen, bekannter werden und Netzwerke knüpfen. Der Gedanke dahinter ist, dass aus dem "Experiment" vielleicht eine neue Unternehmung entstehen könnte. Das Angebot im Zwischenraum ist im ständigen Wechsel, so dass es immer einen guten Grund gibt, dort vorbei zu schauen.
Im Dezember und Januar war der Paletti Store zu Gast auf der Pop-up-Fläche. Eigentlich findet man die Angebote nur Online, der Store selber ist aber fest verwurzelt in Weilheim. Dahinter steckt die Idee vom guten alten Kaufhaus: suchen, stöbern, entdecken, finden. Wer Freude an Papier hat, findet hier Naheliegendes und Unerwartetes für Schreibtisch, Homeoffice oder Schultasche, für sich selbst aber auch zum Verschenken an die Paper Lover unter den Freunden und Verwandten. Zum Angebot gehören außerdem Aufbewahrungsobjekte, die in traditionellen Buchbindetechniken in der eigenen kleinen Werkstatt in Weilheim unter dem Markennamen oh papier hergestellt werden.
Paletti ist ein Mutter-Tochter-Projekt von Gabriele und Katharina Zelisko, das nach vielen Vorüberlegungen letztes Jahr Wirklichkeit wurde. Die beiden tragen auf Reisen, aber auch im direkten Umfeld zusammen, was sie in Design und Qualität überzeugt. Vieles davon stammt aus kleinen Manufakturen, aber auch namhafte Hersteller aus der Welt der Schreibgeräte, Notizbücher und Papiere sind vertreten.
Nina Fischer war im Februar und März mit ihren Upcycling-Produkten auf der Pop-Up-Fläche im Zwischenraum mit ihrem Label „Handwerkzeugin“ anzutreffen. Als Künstlerin und Sozialpädagogin haucht Sie Produkten aus Altkleidern, die sonst im Textilschredder landen würden, neues Leben ein: Schürzen aus abgetragenen Jeans und Dirndln, Schlüsselbänder aus ausrangierten Polsterstoffen, Smartphone-Hüllen aus alten Krawatten. Aus bunten Stoffresten entstehen Taschenwände, die nicht nur den Hausflur dekorieren, sondern auch nach Maß für Camper und Wohnmobile geschneidert werden können. Darin finden Alltagsgegenstände wie Geldbeutel, Telefon, FFP2-Masken oder Sonnenbrillen ihren Platz.
Die eigentliche Gestaltungsarbeit entsteht im Austausch mit den Kund:innen: Oft liegen zu Hause Erinnerungsstücke an verstorbene Angehörige im Schrank oder man kann sich selbst nicht von einem getragenen Lieblingsshirt aus der Jugend trennen. In diesem Fall gestaltet Nina Fischer daraus etwas, das in neuer Funktion im Alltag wieder Freude macht. Die Künstlerin nutzte das Pop-Up-Konzept, um ihre Upcycling-Ideen als Dienstleistung anzubieten. Wichtig war ihr auch, dabei mit Besucher:innen ins Gespräch zu kommen – über Nachhaltigkeit im Alltag durch Upcycling.
Mit dieser Passion will sie sich nun selbständig machen. Die Gründung einer interaktiven Werkstatt steht bevor, in der eigene Projekte und Ideen mit Nina Fischers Unterstützung verwirklicht werden können. Es wird gemeinsam genäht, gesägt, gebohrt, gekleistert, verleimt, geschweißt, verschraubt, gepolstert und repariert. Die Werkzeuge stehen zur Verfügung und die Handwerkzeugin steht zur Seite. Was nun noch fehlt, ist ein passender ebenerdiger Raum in Weilheim.
Im April zog ein Angebot für Familien mit Kindern ab cirka drei Jahren auf die Pop-up-Fläche des Zwischenraums am Weilheimer Kirchplatz. „Familie Tulpe“ ist eigentlich ein Online-Projekt von Salome Schreiter, das nun den Sprung ins Weilheimer Stadtleben wagte. Familien fanden hier ganz praktische Anregungen für ihren Alltag, um mit wenig Aufwand Abenteuer zu erleben.
Ob man lernt, an Blumen die Uhrzeit abzulesen, Farbe aus Steinen herzustellen, alte Rechenmaschinen auszuprobieren oder die Lieblingspuppe mit vereinzelten Socken neu einzukleiden – oft verstecken sich faszinierende Möglichkeiten in scheinbar ganz normalen Dingen. Familien waren eingeladen vorbei zu schauen, sich inspirieren zu lassen und werkelnd die Welt neu zu entdecken.
An einigen Nachmittagen im April gab es dann praktische Werkelangebote. Es konnten immer zehn Kinder gleichzeitig dabei sein.
Außerdem waren die Restequilterinnen in den Osterferien zu Gast, stellten ihre genähten Kunstwerke aus und es gab ein Mitmachangebot für Kinder.
Im Mai wurde der Pop-Up-Shop mit der Weilheimer „KOMMODE“ von Iris Menker etwas bunter. Die „KOMMODE“ ist eine neue Geschäftsform des früheren Geschäfts „KOMMOD“ in der Pöltnerstr. 23. So gab es „Schönes und Nützliches für Dich und Dein Zuhause“ mit von nah und fern ausgewählter Papeterie, Dekoration, Homeware, Kreativem, aufbereiteten (Klein-)Möbeln und den englischen Annie-Sloan-Kreidefarben für Möbel.
Die Pop-up-Fläche war für die KOMMODE der ideale interaktive Ort auf Zeit, sich mit anderen kreativen Menschen zu vernetzen und das ansonsten leicht versteckte Laden-Angebot und die Kreidefarben-Workshops mehr publik zu machen.
Ab Juni organisiert der Lichtkunstverein ein "Open House“. Diese Veranstaltungen liefern einen Vorgeschmack auf das kommende Lichtkunstfestival (14. und 15. Oktober) und die einmalige Gelegenheit, die Künstler des Festivals kennen zu lernen. Weitere Veranstaltungen sind geplant, bis im September und Oktober Zwischenraum dann ganz zur Festivalzentrale wird.
Das Projekt "Zwischenraum" ist begrenzt bis Jahresende, Interessierte, die "ihr Produkt" testen wollen, können sich mit ihrem Konzept bei der Standortförderung der Stadt Weilheim per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.
Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Bayerischen Städtebauförderungsprogramm gefördert.