zweistöckige Fahrradstellanlage mit Dach, im Hintergrund Bäume Die modernen, zweistöckigen Fahrradstellanlagen am Weilheimer Bahnhof sind leicht zu bedienen. (Foto: Stadt Weilheim)

Ein Praxisbeispiel, wie neue Fahrradabstellanlagen zur Fahrradfreundlichkeit einer Kommune beitragen
(Beitrag aus den ADFC Bayern - Nachrichten 09/2023)

Die Stadt Weilheim ist seit 2019 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) und will ihre Fahrradfreundlichkeit systematisch und nachhaltig verbessern. Ziel ist es, die Auszeichung Fahrradfreundliche Kommune zu erhalten. Nach der ersten Bestandsaufnahme durch die AGFK hat die Stadt in den letzten Jahren einiges für den Radverkehr angeschoben. In diesem Artikel wollen wir uns anschauen, was hier beim Thema Bike+Ride geschehen ist.

Damit Fahrrad und Bahn gut miteinander kombiniert werden können, braucht es am Bahnhof ausreichend viele Fahrradabstellplätze. Hochwertig müssen sie sein und einen guten Diebstahlschutz bieten. Am Bahnhof Weilheim sind in zwei Bauabschnitten inzwischen 536 Stellplätze neu entstanden. So ging 2020 eine Abstellanlage mit 320 Plätzen am Busbahnhof in Betrieb; 2022 sind 216 weitere Stellplätze dazugekommen. Finanzielle Unterstützung hat die Stadt dabei über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz erhalten.

DIN-Zertifizierung garantiert Komfort

In der Anlage am Busbahnhof sind Doppelstockparker der Firma Gronard zum Einsatz gekommen, die sich leicht bedienen lassen. Das verwendete Modell Easylift 500 D ist einer von derzeit nur drei Doppelstockparkern mit Zertifizierung nach der 2016 eingeführten DIN 79008. Im Gegensatz zu älteren Prüfsiegeln hat diese DIN hohe Anforderungen an die Handhabung von Doppelstockparkern. Das ist besonders wichtig angesichts des stetig steigenden Marktanteils von Elektrofahrrädern. Auch diese schwereren Fahrräder müssen sich nach DIN ohne großen Kraftaufwand in der oberen Etage einstellen lassen.

Beim Easylift-500 D klappt das: Schiene herausziehen, nach unten drücken, bis ein Klicken signalisiert, dass sie unten ist, Fahrrad hineinschieben, Schiene samt Fahrrad nach oben klappen und wieder einschieben. Eine Feder unterstützt dabei das Anheben und ermöglicht es selbst Personen, die über keine großen Kraftreserven verfügen, hier selbst ein Elektrofahrrad problemlos ohne fremde Hilfe oben abzustellen. Selbstverständlich lässt sich das Fahrrad am Rahmen auch mit einem entsprechenden Schloss gut am Ständer festhängen und sichern.

„Der Parkdruck im Bahnhofsumfeld ist durch die neuen Stellplätze deutlich zurückgegangen“, freut sich Dieter Schleiermacher, Kreisvorsitzender des ADFC. „Und die Stellplätze werden sehr gut angenommen, auch die oberen Plätze“, so Schleiermacher. „Die untere Ebene wird aber doch bevorzugt.“ Was dem ADFC-Mann noch fehlt, sind Schließfächer und Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder. Da ist derzeit nichts in Planung.

Ein Angebot aber gibt‘s immerhin seit 2021, eine multifunktionale Fahrrad-Servicestation mit Werkstattsäule, an Seilzügen befestigten Werkzeugen wie Inbusschlüssel, Maulschlüssel, Reifenheber oder Schraubenzieher sowie einer Luftpumpe mit Druckanzeige. Für diese Servicestation hat die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Bike+Ride Offensive den Bahnhof Weilheim als einen von zehn Teststandorten ausgewählt. Den Platz dafür neben den Doppelstockparkern hat die Stadt zur Verfügung gestellt.

ADFC­-Broschüre als Planungshilfe

Als Hilfe für die Planung von Fahrrad-Abstellanlagen hat der ADFC Bayern Hinweise für die Planung von Fahrrad-Abstellanlagen veröffentlicht. Die Broschüre informiert über Auswahlkriterien für geeignete Fahrradparker und stellt dar, was für deren Betrieb und Akzeptanz wichtig ist. Sie steht als PDF-Datei auf der Webseite des ADFC Bayern zum Download bereit.


Den Originalartikel finden Sie im Anhang als PDF-Datei.

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