2.3.1. Wechsel im Klimaschutzmanagement der Stadt Weilheim
Foto: Privat
Seit dem 1. September ist Angelika Baur als Klimaschutzmanagerin der Stadt tätig. Ihre Vorgängerin Katarina Segerer verabschiedete sich wenige Wochen später in den Mutterschutz.
Bevor sie die Stelle bei der Stadt Weilheim antrat, war Angelika Baur unter anderem in München und Berlin tätig. Sie arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Projektmanagerin für erneuerbare Energien bei der „Deutschen Energieagentur“ und für ein Unternehmen, das sich auf finanzielle Bürgerbeteiligungsmodelle im Bereich Wind- und Solarenergie spezialisiert hat.
Zudem engagierte sie sich als Mutter zweier Kinder in der Umweltbildung für Grundschulkinder.
2.3.2. Integriertes Klimaschutzkonzept
Die Stadt Weilheim nimmt angesichts der voranschreitenden globalen Erderwärmung ihre Verantwortung, die hohe Lebensqualität unserer Stadt für heutige und künftige Generationen zu erhalten, sehr ernst. Folglich hat der Stadtrat am 23. November das Integrierte Klimaschutzkonzept für Weilheim i.OB beschlossen.
Vertreterinnen und Vertreter aus dem Stadtrat, der Verwaltung, der Wirtschaft, engagierte Bürgerinnen und Bürger und weitere Experten aus der Region entwickelten dazu gemeinsam konkrete Klimaschutzmaßnahmen. Diese sollen den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in Weilheim reduzieren und uns gleichzeitig auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Das Klimaschutzkonzept wurde auf der Webseite der Stadt Weilheim im Bereich Umwelt- und Klimaschutz veröffentlicht. Nun sind wir gemeinsam aufgerufen, uns für den Ausbau von erneuerbaren Energien, den Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas einzusetzen und das Weilheimer Klimaschutzkonzept aktiv umzusetzen.
2.3.3. Förderprogramm Stadtgrün
Bereits seit März 2022 bezuschusst die Stadt Weilheim Maßnahmen ihrer Bürgerinnen und Bürger zur Begrünung von Dächern. Diese Förderung wurde 2023 ausgebaut, so dass zusätzlich auch Fassadenbegrünungen und die Entsiegelung von Höfen und der Begrünung der damit gewonnenen Freiflächen von der Stadt bezuschusst werden. Je mehr grüne Dächer, lebendige Fassaden und offene Höfe es in Weilheim gibt, umso stärker ist der Einfluss auf das Klima der Stadt.
Um dieses Programm bekannt zu machen startete die Stadt neben einem Infoabend auch einen Fotowettbewerb, bei dem Beispiele bereits umgesetzter Begrünungsmaßnahmen eingereicht werden konnten. Im Zuge dessen wurden die Teilnehmer auch für ihre bereits geleisteten Beiträge zur Klimaanpassung gewürdigt.
2.3.4. Grundschüler als Klimaschützer
In den Weilheimer Grundschulen wird das Thema Klimaschutz ganz groß geschrieben. Deshalb stiftete die Stadt für die dritten und vierten Klassen der Ammerschule spezielle Klimaschutz-Hausaufgabenhefte, in denen Themen wie etwa erneuerbare Energien, Plastikmüll vermeiden, Energiesparen oder klimafreundliches Reisen altersgerecht vermittelt und in die Familien getragen werden. An der Schule wurden zudem konkrete Klimaschutz-Projekte wie der Bau eines Insektenhotels und das Pflanzen von Hochstauden als Winterquartier und Futterquelle für Tiere umgesetzt.
In der Woche nach den Herbstferien pflanzten Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Hardt mit ihrer Klassenleiterin Katrin Olk (hinten links) und tatkräftigen Eltern unter fachlicher Anleitung vom Bund Naturschutz Weilheim-Schongau fünf Obstbäume in der Nähe des Biotops am Hardtfeld. Die Idee dazu entstand nach einem Projekttag zum Thema „Globale Erderwärmung“. Das Klimaschutzmanagement in Kooperation mit der Steuerungsgruppe Fair Trade hat geholfen, das notwendige Material zu beschaffen und außerdem eine köstliche, nachhaltige Brotzeit spendiert.
2.3.5. Klimanetzwerk
Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistung ist in Weilheim für mehr als die Hälfte der Kohlenstoffdioxid-Emissionen (CO2-Emissionen) verantwortlich. Die Reduzierung dieser Emissionen spielt daher eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu einem klimaneutralen Weilheim.
Deshalb hat das Klimaschutzmanagement der Stadt Weilheim ein Klimanetzwerk für Unternehmen in der Stadt und Region Weilheim ins Leben gerufen, um den Unternehmen in der Region die Möglichkeit zu geben, konkrete Fragen an Experten zu stellen, aktuelle Informationen zu erhalten und sich mit anderen Unternehmen vor Ort auszutauschen.
Im zweiten Jahr seines Bestehens fanden insgesamt fünf informative Treffen zu folgenden Themen statt: CO2-Bilanz im Unternehmen, Fördermöglichkeiten und Effizienz von Klimaschutzmaßnahmen im gewerblichen Bereich, Mitarbeitermobilität und Mitfahrkonzept (MiO), Nachhaltige Energieversorgung beim Modehaus Echter sowie Kompensation von CO2-Emissionen mit lokalen Klimaschutzprojekten.
