Wir blicken auf ein stabiles Kulturjahr 2023 im Stadttheater Weilheim zurück. Gut 15.000 Gäste aller Altersgruppen besuchten die insgesamt 84 Veranstaltungen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Publikumsaufkommen fast verdoppelt.

Das sind Zahlen, die wir aus besseren Jahren kennen. Die Ferienzeiten heraus gerechnet, fanden im Durchschnitt jedes Wochenende zwei Veranstaltungen im Stadttheater statt. Das ist für eine Stadt unserer Größenordnung nicht wenig und zeugt von dem Stellenwert, der der Kultur von der Stadtgemeinschaft zugemessen wird. Zu würdigen sind insbesondere die externen Anbieter, die unser Stadttheater mieten und trotz des unternehmerischen Risikos kulturelle Vielfalt in unsere Region tragen.

So bezeugen die Veranstaltungen der Freunde des Weilheimer Theaters, der Weilheimer Festspiele, des Trachtenvereins, des Kabarett-Veranstalters BrotZeit & Spiele, der Musikschule, der Stadtkapelle, des Theaters für Kinder München, der Hotspot-Kunstvollbühne, des inklusiven Theaters, der Pfarreiengemeinschaft Mariae Himmelfahrt, von Johannes Enders mit den Ammertönen, von Voilà Opera München, Concerto Weilheim, Florian Appel, Classic Concerts e. V. und von Tanzschulen bis hin zu den Weltenbummlern nicht nur hohes Niveau. Sie definieren zudem, was an unserem Stadttheater möglich ist.

Bühnenbild, zwei Männer, einer liegt im KrankenbettWeilheimer Festspiele: Benjamin Hirt und Ali Dursun Yurt im beeindruckenden Drama „Ist das nicht mein Leben“ (Foto: Emanuel Gronau)

Das Spektrum reicht von Schauspiel, Oper, Operette, Musical, Volkstheater, Kindertheater, Klassischen Konzerten, Unterhaltungsmusik, Blasmusik, Jazz, Zauberei bis hin zu Reise-Multivision-Shows und vielem mehr.

Verschiedenen Organisationen und Institutionen bot das Stadttheater zudem eine Lokalität als Ersatz für die immer noch geschlossene Stadthalle.

Es ist ein großes Verdienst der Stadtgemeinschaft Weilheim, dass sie Kultur in diesem Umfang möglich macht. Wir danken dem Bezirk Oberbayern, sowie dem Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München e. V. und der Sparkasse Oberland für ihre großzügige Unterstützung.

Was in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden sollte, ist die Tatsache, dass das Stadttheater mit 30 % der Personalstärke vergleichbarer Einrichtungen betrieben wird. Wie anderen Branchen auch, brachten Krankenstände und Personalengpässe erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Die nötigen Ersatzfachkräfte sind nicht ohne weiteres zu bekommen. Gut qualifiziertes Stammpersonal konnte immerhin vieles auffangen. Es war nicht leicht, Beobachtern von Außen zu erklären, dass nichts anderes übrig blieb, als zu improvisieren.

Großer Dank gilt all jenen, die sich an den Wochenenden um die Abläufe kümmern: die Abenddienste in Foyer und Technik, die Gastgeberin an der Foyerbar, die Reinigungskräfte und die Freiwillige Feuerwehr, die seit Jahrzehnten äußerst verlässlich die gesetzlich vorgeschriebene Brandsicherheitswache stellt.

Improvisation ist bis auf weiteres auch beim Thema Ticket-Vertrieb gefragt. Dass es keine adäquate Vorverkaufsstelle mehr gibt, liegt nicht in der Verantwortung der Organisatoren des Stadttheaters. Das Publikum kommt dennoch an seine Eintrittskarten. Die Vereine und Gruppierungen haben eigene Wege gefunden, die Weilheimer Festspiele arbeiten mit einem großen Ticketvertrieb zusammen. Das städtische Kulturprogramm kann den Ticketvertrieb wegen steuerrechtlicher Vorgaben der EU nicht so unkompliziert gestalten, wie es früher einmal war. Das Abonnement ist hiervon besonders betroffen.

Hinzu kommt der öffentliche Druck, alle Kanäle des Vertriebs anzubieten: Online, am Schalter, über E-Mail, über Telefon, bar, mit Kredit- oder EC-Karte, per Überweisung, über Bezahldienste, mit Gutscheinen und Umtauschoptionen und vieles mehr. Alle Beteiligten tun ihr Bestes, um realisierbare Lösungen zu finden.

Kontakt

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